DWG (kurz für drawing) ist das native Dateiformat des CAD-Programms AutoCAD. Es wird für 2D- und 3D-Designs genutzt. Das von Autodesk entwickelte Format ist proprietär. Die Spezifikationen sind also nicht öffentlich und andere Programme können es wenn überhaupt nur sehr eingeschränkt nutzen. Aufgrund der hohen Verbreitung von AutoCAD hat das DWG-Dateiformat dennoch eine große Bedeutung für den Austausch von CAD-Designs. Das ebenfalls von Autodesk angebotene Programme DWG TrueView ermöglicht es, DWG-Dateien auch auf Rechnern ohne AutoCAD zu betrachten. Die Bearbeitung der DWG-Dateien ist mit DWG TrueView nicht möglich.
Inhaltsverzeichnis
- Typische Anwendung von DWG-Dateien
- Aufbau des DWG-Formats
- Geschichte der DWG-Datei
- FAQ zum DWG Datei-Format
Typische Anwendung von DWG-Dateien
Ebenso wie andere CAD-Formate, beispielsweise DXF, DGN oder das ISO-genormte STEP, dient auch das DWG-Format dazu, Baupläne für Maschinen und andere Konstruktionen digital zu speichern. Das Format unterstützt die Anordnung von Objekten in einem dreidimensionalen Koordinatensystem. Somit kann man nicht nur 2D-Konstruktionspläne, sondern auch 3D-Renderings der geplanten Objekte anfertigen. Das Format eignet sich somit auch dazu, komplexe Pläne für die Konstruktion mehrteiliger Bauten zu entwickeln. Zudem lassen sich einteilige Objekte planen, die dann zum Beispiel mit einem 3D-Drucker realisiert werden. In der Architektur kommen CAD-Designs und damit das DWG-Format ebenso zum Einsatz. Sowohl bei der Planung ganzer Gebäude als auch bei der digitalen Vorbereitung von Inneneinrichtungen kann die Nutzung von DWG-Dateien eine Rolle spielen.
Vor allem im professionellen Umfeld, etwa im Ingenieurwesen, in Architekturbüros oder beim Design medizinischer Produkte (z.B. Prothesen) findet das Format Anwendung. Aufgrund der komplexen Bedienung und hohen Bepreisung spielt AutoCAD im privaten Bereich kaum eine Rolle. Damit ist auch das DWG-Format für private Nutzerinnen und Nutzer von nur geringer Bedeutung. Formate wie STL sind bei den Besitzer*innen kleiner, zu Hause genutzter 3D-Drucker wesentlich populärer.
Aufbau des DWG-Formats
DWG-Designs können 2D- und 3D-CAD-Baupläne enthalten. Die eigentlichen Designs werden in einem vergleichsweise kompakten Binärformat gespeichert, das Autodesk nicht nach außen kommuniziert. Dank der Reverse-Engineering-Bemühungen der Entwicklerinnen und Entwickler der Open Design Alliance sind Teile des DWG-Formats dennoch öffentlich.
Objekt-Daten werden im DWG-Format grundsätzlich getrennt von der eigentlichen Map gespeichert. Diese Map hält fest, wo genau die Objekte im Koordinatensystem platziert sind. Neben grafischen Entitäten, wie etwa fixen geometrischen Formen (Kreis, Quadrat, Freihand-Polygon usw.) werden auch nicht-grafische Entitäten (z.B. Einstellungen) als Objekte gespeichert. Relationen und zwischen Objekten bestehende Abhängigkeiten werden ebenfalls als Objekte abgelegt. So ergeben sich Meta-Objekte, die sich wiederverwenden lassen. Der eigentliche Map-Teil des Designs speichert damit letztlich ausschließlich die Positionen der Elemente.
Zusätzlich enthält jede DWG-Datei einen im Klartext gespeicherten Header, der am Anfang der Datei steht. Dieser enthält vor allem Meta-Daten wie etwa die genutzte Version des DWG-Formats, die im Design verwendeten Maßeinheiten und Informationen über den Zeitpunkt der letzten Bearbeitung der Datei. Zusätzlich wird der Header ein zweites Mal am Ende der Datei gespeichert. Das ist in erster Linie ein Relikt aus Zeiten der alltäglichen Verwendung von Bandlaufwerken. Heute ist die redundante, doppelte Speicherung der Meta-Informationen allenfalls aus Gründen der Integritätssicherung noch relevant.
Geschichte der DWG-Datei
Die Ursprünge der DWG-Datei gehen bis in die späten 70er-Jahre zurück. Ursprünglich wurde es damals für ein CAD-Programm namens Interact entwickelt. 1982 übernahm Autodesk das Format mit dem Release von AutoCAD 1.0. Seitdem gab es insgesamt 20 neuere Versionen des Formats, die innovative Features der jeweils aktuellen AutoCAD-Version unterstützten. Derzeitige AutoCAD-Versionen sind grundsätzlich in der Lage, ältere DWG-Dateien einzulesen und in die neueste Version des Formats zu konvertieren. Aufgrund der mehr als 40-jährigen Geschichte des Dateiformats kann es bei einigen sehr alten DWG-Versionen allerdings zu Kompatibilitätsproblemen kommen. In der Praxis spielt das aber kaum eine Rolle.
FAQ zum DWG Datei-Format
Was ist eine DWG-Datei?
DWG ist das native Dateiformat von AutoCAD. Es wird für 2D- und 3D-Designs genutzt. Das Dateiformat ist für Programme des Entwicklers Autodesk herstellergebunden. Andere Programme können es, wenn überhaupt, nur äußerst eingeschränkt nutzen. Da AutoCAD jedoch in der Branche weit verbreitet ist, hat das DWG-Format trotzdem eine enorme Bedeutung für den Austausch von CAD-Dateien und Designs.
Wie kann ich DWG-Dateien?
DWG-Dateien lassen sich in erster Linie mit AutoCAD und dem ebenfalls von Autodesk entwickelten Tool DWG TrueView öffnen. Einige andere CAD-Programme wie IntelliCAD oder BricsCAD unterstützen das Format ebenfalls. Aufgrund des proprietären Charakters des Datei-Formats können diese Programme aber oft nicht alle aktuellen Features nutzen.
Wie kann ich eine DWG-Datei nach PDF umwandeln?
Um mit AutoCAD DWG-CAD-Designs ins PDF-Format zu exportieren genügt es, das AutoCAD-Hauptmenü zu öffnen und dort den Menüpunkt "Exportieren" auszuwählen. Danach erscheint ein Menü, aus dem neben dem PDF-Format auch eine Reihe anderer CAD-Formate ausgewählt werden können. Nach der Auswahl kann ein Speicherort festgelegt werden. Der Export der PDF-Datei erfolgt dann automatisch. Umgekehrt kann AutoCAD gerenderte Baupläne im PDF-Format aber nicht wieder einlesen und in CAD-Designs umwandeln.
Ist DWG TrueView kostenlos?
Ja, DWG TrueView wird von Autodesk kostenfrei angeboten. Das Programm dient in erster Linie dem Betrachten von DWG-Dateien auf Rechnern, auf denen AutoCAD nicht installiert ist. Zusätzlich ist es mit DWG TrueView möglich, ältere Dateien des Formates in eine neuere Version zu konvertieren.
Was ist der Unterschied zwischen DWG und DXF?
Das DXF-Format (Drawing Exchange Format) wird ebenfalls von Autodesk entwickelt und dient primär dem Austausch von Dateien zwischen verschiedenen CAD-Programmen. Grundsätzlich unterstützt DXF zwar genau wie DWG 3D-Koordinaten, spielt aber heute vor allem als Format zum Speichern und Austauschen von 2D-Designs eine Rolle. Anders als bei DWG veröffentlicht Autodesk im Fall von DXF die Formatspezifikationen, sodass die Entwickler anderer CAD-Lösungen es vollständig implementieren können. Der offene Charakter des DXF-Formats macht es auch einfach, die Dateien mit eigenen Scripts zu manipulieren und zum Beispiel Berechnungen mit den in der Datei genutzten Maßen durchzuführen.