Produktentwicklung: Aufgaben, Modelle & Phasen der Produktentwicklung
Was hat es mit der Produktentwicklung auf sich? Wir klären Definitionen, Aufgaben, Modelle & gehen auf die Phasen der Produktentwicklung ein.
Die ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) als grafische Modellsprache dient der systematischen Darstellung von Geschäftsprozessen. Diese Prozesse werden mithilfe definierter Syntaxregeln und einer semiformalen Modellierungssprache erstellt.
Im folgenden Artikel erhalten Sie alle wichtigen Informationen und eine Definition der ereignisgesteuerten Prozesskette und von relevanten Symbolen und Objekten. Außerdem benennen wir die wichtigsten Regeln der EPK, erklären die erweiterte ereignisgesteuerte Prozesskette und geben ein konkretes EPK-Beispiel und einen Leitfaden zur EPK-Erstellung.
Die ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) (engl. Event Driven Process Chain) ist eine grafische Modellsprache, mit der Geschäftsprozesse eines Unternehmens oder einer Organisation systematisch dargestellt werden.
Die Methode wurde von August-Wilhelm Scheer 1992 als ein wesentlicher Bestandteil des ARIS-Konzepts entwickelt. ARIS steht für „Architektur integrierter Informationssysteme“. Gängige Anwendungsgebiete von EPK sind etwa die Prozessdokumentation, die Zuweisung von Zuständigkeiten, die Prozesskostenrechnung und die Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen.
Die grundlegende Idee des Konzeptes liegt darin, Arbeitsprozesse mithilfe von definierten Syntaxregeln und einer semiformalen Modellierungssprache grafisch darzustellen. Grundsätzlich findet die Modellierung eines EPK-Modells von oben nach unten statt. Eine EPK besteht aus drei unterschiedlichen Elementen:
Unter einem Ereignis versteht man das Eintreten eines betriebswirtschaftlichen Zustandes, der eine Aktivität auslöst. Dagegen ist eine Funktion eine Aktivität, die ein Ereignis auslöst. Die drei logischen Konnektoren (UND, ODER und XOR) verbinden Ereignis und Funktion miteinander.
Eine EPK muss unweigerlich mit einem Ereignis beginnen und mit einem Ereignis enden. Wesentliche Aspekte sind die Darstellung des Kontrollflusses, die Abbildung von Nebenläufigkeiten / Parallelitäten von bedingten Verzweigungen und Schleifen, sowei der Wiedergabe des Datenflusses.
Bei der erweiterten ereignisgesteuerten Prozesskette (eEPK) werden außerdem die involvierten Organisationseinheiten und Informationssysteme angegeben. Eine EPK ist nicht für eine formale Veranschaulichung prädestiniert, da Eigenschaften für eine Transformation in eine andere Notation nicht gegeben ist.
Neben den drei bereits genannten elementaren Bestandteilen eines jeden EPK gibt es noch weitere wichtige EPK Symbole und Objekte. Im Folgenden erläutern wir neben Funktion, Ereignis und Konnektoren auch Verbindungspfeile, UND-Verknüpfung, ODER-Verknüpfung (inklusives Oder), XOR-Verknüpfung (exklusives Oder) und Prozesswegweiser. Die Objekte Organisationseinheit und Informationsobjekt gelten exklusiv für die eEPK.
Eine Funktion gibt an, was nach einem auslösenden Ereignis geschieht oder gemacht werden soll (Bsp: “Auftrag bearbeiten”). Jede Aktivität, die in und während eines Geschäftsprozesses durchgeführt werden soll, muss als Funktion modelliert werden. Jede EPK muss mindestens eine Funktion beinhalten. Eine Funktion ist in der Lage, maximal einen Input und zwei Outputs / zwei Inputs und einen Output vorzuweisen.
In einer EPK stellt ein Ereignis einen relevanten Zustand für die Betriebswirtschaftlichkeit und die Informationstechnologie dar (Bsp. „Auftrag erhalten”). Es handelt sich um einen eingetretenen Zustand innerhalb eines Geschäftsprozesses. In der Regel schließen sich daran noch weitere Prozessschritte an.
Ereignisse sind bedeutende Elemente für die Steuerung einer Organisation oder eines Unternehmens. Normalerweise beginnt und endet eine Prozesskette mit einem Ereignis. Funktion und Ereignis treten in der Regel abwechselnd auf, allerdings befindet sich dazwischen meist ein Konnektor. Ein Ereignis darf maximal einen Input und zwei Outputs / zwei Inputs und einen Output haben.
Ein Verbindungspfeil gibt den Fluss einer EPK an. In der Regel verläuft eine EPK von oben nach unten und wird so dargestellt. Der Verbindungspfeil ist ein gerichteter Pfeil, der zwei Elemente verbindet.
Konnektoren sind logische Verknüpfungen zwischen Funktionen und Ereignissen. Hierbei wird zwischen den drei verschiedenen Konnektoren (“ODER”, “UND” und “XOR”) unterschieden. Alle Konnektoren dürfen entweder nur eine Eingangs-, aber mehrere Ausgangslinien, oder nur eine Ausgangslinie, dafür mehrere Eingangslinien haben.
Eine UND-Verknüpfung gibt an, dass alle Funktionen bzw. Ereignisse eintreten müssen, um das nachfolgende Ereignis respektive die nachfolgende Funktion auszulösen.
Die ODER-Verknüpfung gibt an, dass mindestens ein Ereignis oder mindestens eine Funktion eintreten muss (es können aber auch mehrere eintreten), damit das nachfolgende Ereignis oder die nachfolgende Funktion ausgelöst werden kann.
Die XOR-Verknüpfung gibt an, dass mindestens genau ein Ereignis oder eine Funktion eintreten darf, um das nachfolgende Ereignis oder die nachfolgende Funktion auszulösen.
Die Organisationseinheit weist aus, welche Person eine Funktion ausführt. Eine Organisationseinheit kann nur mit einer Funktion verbunden werden.
Informationsobjekte geben die Daten an, die für die Durchführung einer Funktion notwendig sein. Ein Informationsobjekt kann nur mit einer Funktion verbunden werden.
Ein Prozesswegweiser macht die Verbindung einzelner Geschäftsprozesse möglich.
Um den flüssigen Verlauf einer ereignisgesteuerten Prozesskette zu garantieren, gilt es, bestimmte Regeln zu beachten. Diese Regeln gelten teilweise allgemein, teilweise beziehen sie sich explizit auf bestimmte EPK Symbole oder Objekte.
Bei der erweiterten Ereignisgesteuerten Prozesskette (eEPK) handelt es sich, wie der Name schon sagt, um eine erweiterte Version der EPK-Modellierungssprache. Wie bei der EPK werden eEPK dazu genutzt, um Geschäftsprozesse in Unternehmen oder Organisationen systematisch zu erfassen. Zusätzlich zu den bereits bekannten Symbolen der EPK wird die eEPK durch weitere Elemente, wie eine Organisationseinheit und ein Informationsobjekt, ergänzt.
Die Anwendungsgebiete der eEPK und der Ereignisgesteuerten Prozesskette überschneiden sich. Die Wahl der beiden Modellierungssprachen ist davon abhängig, ob die Organisationseinheit oder die für die Darstellung verwendeten Informationen modelliert werden sollen. Ist die Modellierung dieser beiden Elemente erforderlich, besteht das Erfordernis für Nutzer auf die erweiterte Ereignisgesteuerte Prozesskette zurückgreifen.
Eine erweiterte Ereignisgesteuerte Prozesskette bedient sich genauso wie eine EPK den Anforderungen von nicht formellen Praktiken. Grundsätzlich bildet eine eEPK parallele Abläufe von Verzweigungen und Schleifen oder die Darstellung des Kontrollflusses ab. Außerdem wird der Datenfluss wiedergegeben und angezeigt, welche Organisationseinheiten und Informationsobjekte inmitten einer eEPK stattfinden.
Erweiterte Ereignisgesteuerte Prozessketten bestehen aus standardisierten Symbolen und Elementen. Allerdings sind sie nicht für eine formale Darstellung geeignet, da sie sich nicht in formale Schreibweisen überführen lassen.
Ein EPK Beispiel könnte das folgende, im Anschluss visualisierte, sein.
Mithilfe des folgenden Leitfadens lässt sich ganz einfach eine Ereignisgesteuerte Prozesskette erstellen.
Wie bei so ziemlich allem weisen auch EPK spezifische Vor- und Nachteile auf. Im Folgenden gehen wir kurz auf einzelne ein.
Ereignisgesteuerte Prozessketten zeichnen sich insbesondere durch die einfache Lesbarkeit sowie die anwendungsfreundliche Bedienbarkeit aus. Die benutzerfreundliche Modellierungssprache ermöglicht es Personen, die keine IT-Experten sind, diese schnell zu verstehen und zu erlernen.
Eine EPK lässt sich durch die optische Visualisierung des Prozesses, die einfache Anschaulichkeit und der intuitiven Verständlichkeit akkurat analysieren. Des Weiteren bilden diese Eigenschaften die Grundlage, die Analyse und Darstellung einer EPK zu erlernen. Eine genaue Darstellung von Prozessen lässt sich durch eine EPK umsetzen. Die Tatsache, dass es sich bei einer EPK um einen Quasi-Industriestandard handelt, untermalt dies.
EPK werden von verschiedene Anwendungen angeboten und durch eine breite Auswahl von Tools unterstützt. Dadurch gibt es viele Möglichkeiten, EPK problemlos und ohne großen Aufwand zu erstellen. Eine übersichtliche Veranschaulichung der Abhängigkeit von Ereignissen und Funktionen lässt sich im Vergleich zu anderen Darstellungsmethoden deutlich einfacher darstellen.
Die wenigen und eindeutigen Regeln sorgen dafür, dass die Erstellung einer EPK mit geringem Arbeitsaufwand einhergeht. Der Status eines Prozesses ist durch die Abfolge eines Ereignisses auf eine Funktion durchgehend transparent.
EPK weisen einen Mangel in der Ausbildungsfähigkeit von kreativen und komplexen Abläufen auf. Außerdem ist die Darstellung von Überwachungstätigkeiten problematisch und lässt sich nicht einfach abbilden.
Ob die Regel, ein Ereignis auf eine Funktion folgen zu lassen, tatsächlich sinnvoll ist, lässt sich bei näherer Betrachtung hinterfragen. Im Vergleich zu einer eEPK wird bei einer EPK die Person vernachlässigt, die die Tätigkeit durchführt. Zudem geht aus EPKs nicht hervor, wie lange Wartezeiten respektive Durchlaufzeiten eines Prozesses sind.
Schlussendlich besteht die Möglichkeit, dass die Top-Down-Modellierung zu einer unübersichtlichen Darstellung führen und den Betrachter verwirrt.
Mithilfe einer Ereignisgesteuerten Prozesskette (EPK) lassen sich Geschäftsprozesse logisch erfassen und visuell darstellen. Des Weiteren handelt es sich bei einer EPK um eine Modellierungssprache, die für die vorherigen Zwecke verwendet wird. Die klassischen Elemente und Symbole einer EPK stellen Ereignisse, Funktionen und Verknüpfungskonnektoren dar. Im Anwendungsfall kommen EPKs üblicherweise bei der Prozessdokumentation oder für die Analyse und Optimierung von Prozessen in Unternehmen zum Tragen.
Grundsätzlich beginnt und endet eine EPK mit einem Ereignis. Der Aufbau einer EPK erfolgt nach dem Top-Down-Prinzip und wird demnach von oben nach unten gelesen. Auf ein Ereignis folgt eine Funktion. Diese beiden Elemente werden durch einen logischen Konnektor verbunden.
Die Erstellung einer EPK erfolgt zunächst, indem man sich Gedanken über den gewünschten Prozess macht. Anschließend verfasst man eine ungeordnete Liste aller möglichen Ereignisse und Funktionen und überlegt sich alle notwendigen Konnektoren. Danach wird eine gewünschte Reihenfolge festgelegt und ein Tool zur Modellierung ausgesucht. Schließlich werden alle Symbole fertiggestellt und die EPK in der gewünschten Reihenfolge angeordnet.
EPK und eEPK weisen wenig bis keine Unterschiede auf. Wie der Name sagt, ist die erweiterte Ereignisgesteuerte Prozesskette lediglich eine Erweiterung der bestehenden Modellierungssprache. Der einzig nennenswerte Unterschied sind die beiden hinzugefügten Elemente „Organisationseinheit“ und „Informationsobjekt“.
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